Ich habe ja in meinem letzten Blogeintrag darüber geschrieben, dass mir der symmetrische Aufbau der koreanischen Schrift durchaus gefällt. Ich möchte nun etwas ausführlicher darüber schreiben.
Die koreanische Schrift, Hangeul genannt, ist trotz ihres komplex aussehenden Aufbaus im Grunde genommen eine einfache Alphabetschrift. Erfunden wurde sie im 15. Jhdt. im Auftrag des damaligen Herrschers, dessen Ziel es war, eine Schrift zu entwickeln, die leicht zu lernen und von allen Untertanen verstanden werden kann.
Tatsächlich ist die gesamte Schrift logisch aufgebaut und unterliegt gewissen schematischen Regeln.
Das koreanische Alphabet besteht aus insgesamt vierzehn Symbolen für Konsonanten und 10 Symbolen für Vokale. Hinzu kommen 16 Doppelkonsonanten oder Doppelvokale. Zu unterscheiden sind beide Symbolarten dadurch, dass Vokale aus senkrechten oder waagerechten Strichen bestehen, während Konsonanten durch geometrische Figuren repräsentiert werden. Diese richten sich in ihrer Grundform grob an den jeweiligen Artikulationsort im Mund. Man kann also mit ein bisschen Übung alleine schon an der Form eines Symbols erahnen, wie er klingen muss.
Die einzelnen Grundsymbole werden in Silbenblöcke von bis zu drei Symbolen zusammengefasst. Zu Beginn des Silbenblocks steht immer ein Konsonant oder ein stummer Laut, anschließend folgt der Vokal. Besteht eine Silbe aus drei Buchstaben, befindet sich der dritte Buchstabe unter den beiden anderen Buchstaben. Die so zusammengesetzten Silbenblöcke haben stets einen geometrischen Grundriss, aus dem sich ein sehr regelmäßiges Schriftbild ergibt. Sicherlich nicht die schlechteste Voraussetzung um eine Schrift in der Bevölkerung durchzusetzen.