Meine Heimatstadt Düsseldorf ist bekannt für Altbier, die Kö,
Schickimicki (wobei das nur ein Gerücht ist) und eine Fahrstuhlmannschaft
der Fussballbundesliga der Herren. Sie, beziehungsweise ein Stadtteil
ist allerdings auch Namensgeber einer Sprachgrenze, einer so genannten
Isoglosse der deutschen Sprache. Als Sprachgrenze werden Regionen
bezeichnet, in denen zwei Ausprägungen eines sprachlichen Merkmals der
selben Grundsprache aufeinander treffen.
Im Falle der Benrather Linie treffen hier die hochdeutschen Sprachvarianten auf die niederdeutschen
Sprachvarianten. Sie bildet gemeinsam mit der Uerdinger Linie ein gemeinsames Sprachgrenzenbündel.
Was heißt das genau? Sehr einfach lässt sich diese Sprachgrenze mit der Lautverschiebung k –> ch verbinden.
Nördlich
der Benrather Linie gab und gibt es zum Beispiel die Wörter “maake” für
<machen>, “ick” oder “eck” für <ich> und “hopen” für
<hoffen>. Ein paar Kilometer weiter südlich davon, zum Beispiel in
der besonders von Düsseldorfern sehr beliebten Domstadt auf der anderen
Rheinseite, findet man bereits vorwiegend die hochdeutschen Varianten
“maache”, “ich” oder “isch” und “hoffe”.
Wer aufgepasst hat wird
feststellen, dass sich viele Begriffe der englischen Sprache ähneln.
Auch dort hat die zweite Lautverschiebung ihre Spuren hinterlassen. So
kann es sein, dass sich ein Sprecher der plattdeutschen Sprache und ein
Sprecher der englischen Sprache relativ gut miteinander verständigen
können, ohne ihre eigene Sprache zu wechseln. Leider trifft auch hier
der Sprachwandel in den Vordergrund, sodass sich auch die plattdeutsche
Sprache immer stärker dem Hochdeutschen annähert. Wer allerdings genau
hinsieht, findet immer wieder einige Überbleibsel dieser Abgrenzungen.
So findet sich in Urdenbach etwas südlich von Benrath die Bücher Straße,
die an der so genannten “Böke Pomp” vorbeiläuft.