Zählen könnte so schön einfach sein: Wenn ein Objekt nur einmal vorkommt, bekommt es eine Markierung für “Einzahl”. mehrere Objekte bekommen eine Markierung für “Mehrzahl”. Leider steckt die Welt voller Überraschungen, und so steckt auch hier der Teufel im Detail.
Im deutschsprachigen Raum kennen wir genau zwei Zustände um Mengen zu beschreiben: Einzahl und Mehrzahl. Und selbst hier tauchen schon die ersten Tücken auf: Warum heißt es Haus – Häuser aber Maus – Mäuse?
In der Welt der Sprachen existiert jedoch eine Fülle von Möglichkeiten, den Numerus auszudrücken.
Da wäre zum Einen der so genannte Dual. Er bezieht sich, wie der Name es schon erahnen lässt, auf Dinge die paarweise vorkommen. Es gibt Sprachen, die den Dual generell für alle paarweise auftretenden Objekte verwenden, slowenisch zum Beispiel. Hebräisch hingegen verrwendet eine Variante diesen Numerus, den so genannten Paral für Objekte, die grundsätzlich paarweise auftreten wie z.B. Augen, Ohren oder Hände. Einige ozeanische Sprachen, kennen zusätzlich den Trial und den Quadral für entsprechend drei oder vier Einheiten.
Der Paukal kommt häufig in den arabischen Dialekten vor. Er bezeichnet eine kleinere Menge von Objekten. In die deutsche Sprache übertragen bedeutet er soviel wie “ein paar” oder “einige”.
Eine Besonderheit bildet der so genannte Distributiv. Er stellt keine Mengeneinheit im klassischen Sinn dar, sondern bezieht sich auf die Verteilung von Objekten. Die deutsche Sprache verwendet dafür die Umschreibung mit “jeweils”, z.B. bei einem Tandemrennen sitzen jeweils 2 Personen in einem Fahrzeug. Viele Turksprachen besitzen hierfür eigene grammatikalische Merkmale um die Verteilung von Objekten von der grundsätzlichen Anzahl zu unterscheiden.
Zuletzt existieren natürlich auch noch Sprachen, die gar keinen Numerus kennen. Das Hochchinesische z.B
markiert die Anzahl von Objekten lediglich an dem Zahlwort, das die Anzahl markiert.