Vor einiger Zeit habe ich in den sozialen Medien eine Diskussion zum Thema Typojis wieder gefunden. Typojis sind neue Schriftzeichen, die von Walter Bohatsch, einem österreichischen Grafikdesigner, entwickelt worden sind um Emotionen oder Intentionen in der Schriftsprache besser darstellen zu können. Die insgesamt 30 neuen Zeichen stehen dabei zum Beispiel für Empfindungen wie Ablehnung, Skepsis oder Langeweile. Als ich in das Thema eingestiegen bin, hatte ich eine ablehnende Haltung eingenommen. “Wofür brauchen wir Satzzeichen, die Emotionen ausdrücken? Wir haben doch wunderbare Begriffe wie “Sorge” oder “Freude” mit denen wir einen beliebigen Text mit Emotionen füllen können. Mittlerweile bin ich allerdings zu der Erkenntnis gekommen, dass in einigen Bereichen solche zusätzlichen Schriftzeichen durchaus sinnvoll sein können.
Wir leben in einer Welt, in der sich mündliche und schriftliche Kommunikation immer stärker angleicht. Wir schreiben, wie wir reden und wir reden, wie wir schreiben. Spätestens in den sozialen Medien, in Chats oder bei dem Versenden von Textnachrichten auf dem Handy oder Smartphone verwenden wir eine Form der Schrift, die sich an die gesprochene Sprache angepasst hat. Hier kann ich mir gut vorstellen, dass die Verwendung von Typojis eine sinnvolle Ergänzung zu den bekannten Emojis sein kann. Besonders, wenn es hierbei um geschäftliche Kommunikation geht, könnten die Zeichen ihren Zweck erfüllen.
Bis es jedoch soweit ist, dass die Typojis Einzug in unsere Schriftsprache erhalten haben, wird wohl noch eine Weile vergehen. Es bleibt auf jeden Fall spannend zu verfolgen, ob sich das System durchsetzt oder ob wir andere Möglichkeiten finden werden, unsere Gefühle in Schrift zu fassen. Das Symbol in der Denkblase steht übrigens für die Neugier, und wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich mal auf der Seite des Erfinders umsehen. Der Link dazu steht in der Quellenangabe.

Quelle: http://www.typojis.com/de/

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