Da denkt man, man hat schon alle möglichen Schriften gesehen, und dann stolpert man unerwartet über Ogham, ein Schriftsystem, das buchstäblich auf dem Strich geht. Ogham ist eine irisch-gälische Schriftform, die hauptsächlich zum Benennen von Namen verwendet worden ist. Die ältesten Fundstücke gehen auf das 4. Jhdt. n.d.Z. zurück. Jüngere Fundstücke reichen bis in das 9. Jhdt. n.d.Z. zurück. Die Schrift wurde hauptsächlich in Steine, aber auch in Holzstücke eingeritzt. Weiterhin existieren einige wenige erhaltene Fragmente aus Leder auf denen die Schrift mit einem Pinsel aufgetragen worden ist.
Das Schriftbild ähnelt einer Strichliste, die ober- oder unterhalb einer Hilfslinie angebracht wird. Die Striche können dabei an der Linie enden oder in vertikaler oder diagonaler Form die Hilfslinie durchqueren. Die Schrift wurde entweder von unten nach oben, oder von links nach rechts geschrieben.
Das Ogham Alphabet besteht aus insgesamt aus 25 Buchstaben, die in 5 Gruppen eingeteilt wurden. In den ersten vier Gruppen befinden sich einfache Strichmuster; die Gruppen 1 und 2 bestehen aus senkrechten Strichen ober- und unterhalb der Grundlinie, die Gruppen 3 und 4 aus senkrechten und diagonalen Strichen, die durch die Grundlinie gehen. Die fünfte Gruppe besteht hingegen aus komplexeren Formen, die durch die Grundlinie gezogen werden.


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