Fährt man durch die Städte und Dörfer am Niederrhein, fällt einem besonders die Endung -broich ins Auge. Am Bekanntesten dürfte sicherlich Grevenbroich sein, hat doch ein gewisser Horst Schlämmer seiner Heimatstadt ein musikalisches Denkmal gesetzt. Aber auch die düsseldorfer Stadtteile Lichtenbroich und Mörsenbroich sowie die Stadt Korschenbroich und die Mönchengladbacher Stadtteile Hardterbroich, Bonnenbroich und Zoppenbroich sind in dieser Endung vereint.
Woher kommt also das Wort “Broich”, das offensichtlich weit verbreitet ist? Die Antwort findet sich im Mittelalter. Dort wurden Siedlungen, die in einem trocken gelegten Gebiet, also meistens einem Sumpfgebiet, als Bruuch oder Bruck bezeichnet. Zur Zeit der so genannten frühneuhochdeutschen Sprache, also etwa zwischen dem 14. Jhdt. und dem 17. Jhdt. hat sich dann im Rheinland das “i” als Verlängerungsvokal eingebürgert, sodass aus dem lang gesprochenen Bruuch ein Bruich und später ein Broich geworden ist. Somit ist auch klar, dass die richtige Aussprache all dieser Orte nicht wie oft gehört [bʁoix] sondern [bʁoːχ] lauten muss.

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